Essen bei den Tihungesi / Spiele der Tihungesi
Zu Gast bei den Tihungesi / Weltanschauung der Tihungesi /
Leben der Tihungesi / Tihungesi
An der Küste des großen Südwaldes, nahe des Lebensraums der Mehiowa, liegt das Reich Tihun. Es wird von der großen Meermutter Tihun regiert. Tihun ist eine magische Krake, die sich als Göttin verehren läßt. Das Reich ist streng hierarchisch organisiert. Es wird von einer Priesterkaste und den Schamaninnen regiert, die von Tihun gestützt werden.
Früher war die Religion ein Teil des polyteistischen Kultes der Inseln. Seit diese von Am kolonisiert wurden, ist Tihun mit ihren Anhänger an die Küste des Festlands abgewandert. Wesentlicher Bestandteil des Kultes ist das jährliche Opferritual. Ein Mann wird der Göttin geopfert. In jeder der sieben Nächte vor der Opferung schläft er mit einer der sieben Priesterinnen. Die aus dieser Verbindung hervorgegangenen Kinder gelten als Mitglieder das Adels. Sie werden als Metrain angesehen und behandelt. Eine Tochter der Priesterin wird ihre Nachfolgerin, ihre anderen Kinder werden Krieger des Dorfes.
Der zu opfernde Mann wird von den Priesterinnen ausgewählt. Es wird immer ein besonders mutiger und fähiger Krieger genommen, oder ein Mann der eine besondere Leistung vollbracht hat. Vom Zeitpunkt der Ernennung an (die Göttin erwählt ihn), der häufig einige Monate vor dem Opfer liegt, lebt der Mann in absolutem Luxus. Er wird gefangen gehalten, aber ihm werden alle Wünsche (bis auf einen) erfüllt. Mit ihm werden drei Sklavinnen und drei Sklaven geopfert.
Die Tihunesgi (Anhänger der Göttin Tihun) glauben, daß er im kommenden Jahr der Mann der Göttin sein wird. Sie wird von ihm Kinder bekommen, die dann die Fische sind, die die Menschen essen. Die Sklaven und Sklavinnen werden ihm mitgegeben, um ihn zu bedienen. Ist das Jahr um, verläßt der Mann seine Frau, die Göttin, um draußen im Meer zu leben, als Meernix, wie die Tihunesgi glauben. Fällt das Opfer aus, so werden auch keine Fische kommen. Wenn die Schamaninnen von dem geopferten Mann viele Kinder bekommen, gilt das als gutes Zeichen. Hat er nur wenige von ihnen geschwängert, bedeutet das, daß er auch mit der Göttin wenige Kinder zeugen wird, und deshalb nur wenige Fische kommen werden.
Die Gemeinschaft lebt im ständigen Krieg mit ihren Nachbarn, von denen sie Sklaven rauben, und die von ihnen Sklaven rauben. Sie benutzen neben den hier üblichen Speeren als Waffen Handäxte, die sie mit einer Hand nutzen, und kleine Schilde. Adel und Handwerkeren nutzen diese Waffen, allen anderen sind sie verboten.
Das biologische Geschlecht ist den Tihunesgi in weltlichen Belangen völlig egal. Sie unterscheiden Menschen danach, wann sie geboren wurden. Das älteste Kind einer Frau ist Metrain, alle anderen sind Gembian. Dies gilt auch, wenn in dem Haushalt schon ein anderer Metrain geboren wurde. Der jüngere Metrain wird nicht Erbe des Hauses, sondern Krieger des Dorfes. Metrain führen die Familie weiter. Derälteste Metrain einer Familie ist immer das Familienoberhaupt. Er oder sie heiratet zwei Gembian und diese ziehen zu ihm (ihr). Jede/r Gembian hat zwei Sklaven/Sklavinnen als Hilfe für die tägliche Arbeit.
Die Zahl Drei zieht sich durch alle Bereiche des Lebens der Tihunesgi. Überall werden einem zwei weitere zugeordnet. Ein Handwerksmeister hat zwei Gesellen unter sich, diese haben je zwei Gehilfen, die noch Lehrlinge sind. Jedes Fischerboot ist mit einem Bootsführer und zwei Fischern besetzt. Ein Boot besteht aus einem Haupt- und zwei Nebenkielen. Die Göttin, welche sie sich als schöne Frau vorstellen, hat schon eine Mann, einen Fischmann, der menschliche Mann wird ihr zweiter Mann. Etc..
Die Gesellschaft der Tihunesgi ist, wie gesagt, hierarchisch. An der Spitze steht der Adel, ihm unterstellt sind die beiden einfachen Stände: Fischer und Handwerker.
Dem Adel sind alle anderen zu Gehorsam verpflichtet. Er lebt auf Holz-Plattformen auf dem Meer, ihrem Dorf gegenüber. Wie die anderen Stände auch ist der Adelsstand Teil eines Dorfes. Adlige Gembian haben keine Sklaven oder Sklavinnen sondern suchen sich aus den einfachen Ständen Gembian als Bedienstete aus. Bedingung ist, dass die ausgesuchten Diener oder Dienerinnen noch unverheiratet sind. Als Getreue eines Adligen ausgesucht zu werden gilt als hohe Ehre, und es ist undenkbar dies abzulehnen.
Als ebenfalls dem Adel angehörig gelten die Priesterinnen. Dies sind sieben Frauen, die über die Macht der Göttin verfügen, also über Zauberkraft. Jede Priesterin zieht eine Tochter groß, die ihre Nachfolgerin wird. Bricht die Linie ab, so wird eine neue Priesterin aus dem Kreis der Adligen erwählt (von der Göttin). Sie heiraten nicht. Liebschaften werden ihnen zwar zugestanden, aber sie dürfen mit niemandem zusammenleben. Die Kinder, die nicht ihre Erbin werden, gehen früh in das Haus der Krieger.
Das einfache Volk besteht aus zwei Gruppen:
Den Handwerkern. Jeder von ihnen hat ein Handwerk erlernt, und übt es aus. Sie sind auch für den Handel unter den Dörfern zuständig. Die Metrain reisen häufig mit Waren in ein anderes Dorf, tauschen dort, und bringen die ertauschten Waren zurück, während die Gembian als Handwerker arbeiten. Der Haushalt wird von Sklaven geführt, die von den Gembian beaufsichtigt werden. Sie alle können mit Waffen umgehen.
Die Fischer, welche die meisten sind, fangen die Fische, beten die Göttin an und ernähren auf diese Weise den Adel mit. Sie fangen Fische mit den Speeren oder mit Reusen. Jede Familie besitzt mehrere Boote, mit denen die Familienangehörigen fischen gehen.
Die Krieger sind kein eigener Stand, aber eine besondere Gruppe. Sie haben ihre Hütten am Rand des Dorfes, dort wo auch die offene Sklavenhütte steht. Sklaven die nicht einem Gembian zu geordnet sind, leben dort als Besitz der Krieger. Die jüngeren Metrain, welche keinen Besitz erben, werden Krieger und ziehen mit beginnender Pubertät in die Kriegerhütten. Außerdem werden die Kinder der Priesterinnen Krieger. Jeder Metrain erlernt den Umgang mit Waffen, und wird auch sein Dorf verteidigen, aber die Krieger haben keine andere Aufgabe als das Kriegshandwerk. Sie entführen Opfer für die Zeremonie, bewachen die Sklaven und Sklavinnen, Verteidigen das Dorf und unterstützen den Adel darin seine Gebote durchzusetzen.
Außerdem haben die Tihunesgi Sklaven. Diese sind der völlig rechtlose Besitz ihrer Herren. Entweder sie leben bei den Kriegern, oder gehören zu einem
Gembian. Manche von ihnen wurden eingefangen, aber die meisten sind schon als Sklaven geboren. Ihre Berufe, wenn sie welche haben, sind Diener, Lustsklave, Arbeiter, Holzfäller.