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Zu Gast in Tihuns Reich

Die Tihungesi unterscheiden in zwei Kategorien von Humanoiden: Anhänger von Tihun und andere. Dabei betrachten sie jede Wassergöttin als eine Personifizierung von Tihun, daher kann man die Unterscheidung verallgemeinern in:
- Anhänger einer Wasserreligion und
- andere.

Andere sind Ungläubige (auch wenn sie am eine Gottheit oder andere Religion glauben, das zählt nicht) und damit auch wertlos. Nur wer Tihun als Göttin anerkennt und ihr (in einer ihrer Personifizierungen) folgt, wird als gleichberechtigter Mensch anerkannt und als solcher auch willkommen geheißen. Alle anderen werden eventuell geduldet, solange sie keinen Frevel begehen, oder als mögliche Sklaven und Opfer für ihre Göttin gejagt.
Schon die Erwähnung einer anderen Gottheit wird als Blasphemie angesehen und führt zu barschen Aufforderungen zu schweigen. Wiederholung führen dazu, dass man eingesperrt und vor ein Gericht der Göttin gezerrt wird.

Dieses findet draußen auf dem Meer auf den flachen Klippen statt. Die Tihungesi fahren am frühen Morgen mit ihren Booten hinaus. Der Angeklagte wird gefesselt auf eine der flachen Klippen gebracht und dort in eine kniende Haltung gezwungen und in dieser Haltung gefesselt, aber nicht festgebunden.
Nun werden ihm Wunden beigefügt, so dass Blut ins Meer tropft.
Nun kehren die Gläubigen zurück an Land, und warten dort den Tag und die Nacht ab. Am nächsten Morgen kehren sie zurück, davon ausgehend, dass die Göttin ihre Strafe vollzogen hat.
Finden sie ihre Opfer lebendig vor, nehmen sie es mit an Land. Da die Göttin sein Leben verschont hat, werden auch die Menschen es ihm lassen. Sie versorgen den Angeklagten und betrachten ihn als rehabilitiert.

Verhalten sich die Charaktere still und unauffällig, wird ihr Unglaube ignoriert (solange sie ihn nicht offen zeigen) und sie können, (wenn nicht gerade Sklaven oder Opfer gebraucht werden) zumindest ein oder zwei Nächte in einem Dorf verweilen.

Das Dorf liegt am Rand des Strandes, dort wo der Wald beginnt. Fast wie eine Mauer ragt das Dickicht hinter den letzten Hütten auf. Es handelt sich um einfache mit Palmenblättern und Bambusgeflechten gedeckte Rundhütten. In einem Kreis stehen die Hütten um einen Platz in der Mitte herum, dessen Mitte eine breites, blaues Tuch bildet. Kinder spielen zwischen den Hütten mit etwas das eine Art großer Puppe oder Stoffbündel zu sein scheint , ein paar in lange Tücher gekleidete Frauen und Männer zerschneiden Früchte aus einem Korb.
Betretet ihr den Kreis, könnt ihr erkennen, dass es sich nur um einen Teil des Dorfes handelt. Etwas weiter den Strand entlang, schließt ein zweiter Kreis von Hütten genau an den an, in dessen Mitte ihr nun steht, wie zwei ineinander verschlungene Ringe. Dort wo beide Ringe aneinander stoßen erhebt sich im Meer eine Plattform auf mit Schnitzereien verzierten Holzstelzen, auf der sich eine Gruppe größerer, mehrstöckiger Rundhütten, gedeckt mit den gleichen Palmblättern, befinden. Eine leicht wirkende Hängebrücke führt vom Strand zu den Hütten, und ein paar Boote dümpeln abwartend an der Plattform befestigt.

Am Strand selbst stehen drei größere Hütten, halb im Wasser, halb an Land.

Die Kriegerinnen und Krieger die euch vor dem Dorf aufgehalten haben und seit dem begleiten, beachten weder die Kinder, noch die Leute in den Tüchern, oder gar die Plattform auf dem Meer, sondern gehen gerade auf die mittlere der drei Hütten zu.
Eine kleine, rundliche Frau tritt aus der Hütte. Ihre Figur wird noch betont durch ein fließendes, glänzendes blaues Kleid aus Fischhaut, das wie eine zweite Haut ihren Körper umfließt. Auf dem Kopf trägt sie ein hoch aufragendes Geflecht aus Bambus und genau der Fischhaut aus der ihr Kleid gefertigt ist, in einem Kreis aus langen, bunten Federn.
Die Frau lächelt euch freundlich an, sagt ein paar Worte in der Sprache der Tihungesi, und verfällt dann in eine Art langgezogenen Singsang, den ihr erst recht nicht versteht.
Dann breitet sie die Arme aus, wiegt den Kopf hin und her und bewegt die Hände, ehe sie sich umwendet und zurück in die Hütte geht.

In der Zwischenzeit ist es auf der Plattform lebendig geworden. Grünlinge in Tüchern ebenso wie Grünlinge in Lederkleidung versammeln sich am Rand der Plattform und kommen schließlich über die Hängebrücke auf euch zu.
Auch sie sprechen mit den Kriegern, dann unverständliches zu euch, dann wieder zu den Kriegern und deuten schließlich auf das Tuch in der Mitte des Platzes, über den ihr das Dorf betreten habt.
Sie sprechen ein paar Worte zu den Leuten in den Tüchern, die aufspringen, in den Hütten verschwinden, und mit Schalen voller Früchte wiederkommen, die sie euch mit wiegenden Köpfen anbieten.
Die Leute sind sehr freundlich, wiegen häufig ihre Köpfe und geben euch reichlich Früchte und sehr interessant schmeckende Soßen zu den Früchten.
Besonders die Menschen in den langen Tüchern sind sehr freundlich und zuvorkommend. Sie haben offensichtlich eine niedrigere soziale Stellung. Sie selbst sprechen nur wenig, sagen die anderen etwas zu ihnen, so gehorchen sie sofort.
Leider spricht ganz offensichtlich niemand im Dorf eine andere Sprache als Tihungesi, was den Kontakt deutlich erschwert. Sie sind aber sehr um euer Wohl ergehen besorgt. Es sitzen immer welche bei euch, lächeln, reden mit euch und einander, auch wenn ihr nichts versteht, und bieten euch Früchte und Wasser an.

Während ihr so dasitzt, eßt und trinkt, könnt ihr erkennen, dass das Bündel mit dem die Kinder spielen keine Puppe ist, sondern ein kleines Kind, das so fest in Stoff eingewickelt wurde, dass es sich nicht rühren kann. Dass die anderen Kinder sich einen Spaß daraus machen es zu quäelen und mit Käfern zu füttern wird von den Erwachsenen offensichtlich amüsiert bemerkt.
Versucht ihr einzugreifen, werden ihr daran gehindert.

Später am Tag geht eine der Frauen in langen Tüchern zu dem kleinen Kind, wickelt es aus, betrachtet angeekelt das Tuch, dann das Kind, schimpft, deutet auf Schmutz auf dem Tuch, schlägt das Kind und zerrt das schluchzende Kleinkind schließlich grob in eine der Hütten, alles unter dem fröhlichen Gelächter der anderen Kinder.

Zu der Zeit erheben sich einige der Menschen in Lederkleidung und winken euch mitzukommen. Sie lachen und sagen etwas. Ein wenig versteht ihr eventuell, nach den Stunden gemeinsam am Feuer, und könnt so erkennen, das ihr zu einem Spiel, einer Art Lauf eingeladen werdet. Ihr konntet auch erfahren, dass die Menschen in Tüchern als Gembian und die in Leder als Metrain bezeichnet werden.

Sie greifen nach einigen Gembian und ziehen sie zum Strand. Abgesehen von denen, die gegriffen wurden, finden offensichtlich alle die Idee großartig. Lachend und kichernd bewegt sich eine Gruppe junger Leute in Richtung Strand.
Nur ein Gembian wehrt sich dagegen mit gezogen zu werden. Es ist ein junger Mann, der deutlich zitternd stehen bleibt, und etwas bittendes sagt. Ungläubich schaut der Metrain der ihn geschnappt hat ihn an, packt dann fester zu, und zerrt den widerstrebenden jungen Mann zu einem der Bäume am Waldrand. Sofort haben die beiden die Aufmerksamkeit aller anderen.
Der Widerspenstige wird zwischen zwei Bäume gefesselt und ausgezogen. Dann beginnt der Metrain ihn mit einem dünnen Stock zu schlagen, bis er aus mehreren Striemen blutet.
Um euch könnt ihr die Menschen lachen und johlen hören, besonders den Gembian scheint das Schauspiel zu gefallen.
Nach einigen Schlägen hört der Metrain auf, pflückt eine Frucht von einem Baum und schmiert den wimmernden Gembian sorgfältig mit dem Saft ein. Als überall der Saft verschmiert ist, reicht eine junge Frau in einem Tuch ihm einen Beutel, in dem etwas zappelt. Der Metrain schaut in den Beutel, zieht einen großen roten Käfer heraus und schiebt ihn dem Gefesselten in den Mund. Der grunst verzweifelt, und beginnt zu schluchzen. Mit einem Tuch wird nun sein Mund verbunden. Dann hebt der Metrain den Beutel über den Kopf seines Opfers und schüttet weiteres Ungeziefer über ihn.

Während teils sehr aggressiv wirkende Insekten sich nun über den Hilflosen hermachen, wendet sich die Gruppe schon von ihm ab und zieht weiter zum Strand, wo sie das Spiel Käferlauf starten.
Wenn ihr mitgeht, könnt ihr sehen wie einige der Gembian ausgezogen und gefesselt werden, um das Spiel vorzubereiten. Es wird eine Spur aus Blut und Saft über ihren Bauch hinauf zu ihrem Mund gezogen und Käfer unten auf den Bauch gesetzt.
Kein Gembian sträubt sich mehr gegen die Behandlung, auch wenn viele sich sichtlich vor den Käfern ekeln.

Befreit ihr den Gefesselten, wird das ignoriert. Er selbst ist apathisch und wartet einfach ab, was ihr mit ihm vorhabt. Wenn ihr nichts tut, wird eine ältere Gembian mit einem Eimer Meerwasser kommen, ihn damit überschütten und ihm eine Arbeit auftragen, alles ihm gegenüber sehr grob und zu euch sehr unterwürfig.

Als es Dunkel wird, führt man euch über die schwankende Hängebrücke in eine der Rundhütten, wo man euch Schlafplätze zuweist. Wie die Menschen hier schlaft ihr auf Bastmatten auf schmalen mit Sand und Moos gefüllten Kisten, mit Decken aus gegerbtem Leder und geflochtenem Bast. Es ist erstaunlich weich und angenehm bei der Hitze des Dschungels. Es riecht nur etwas seltsam, was an einer mit Saft gefüllten Schale liegt, deren Geruch sehr erfolgreich Insekten vertreibt.

Der nächste Morgen beginnt damit, dass sich alle Dorfbewohner am Fluss versammeln. Sie entkleiden sich, stellen sich ins Wasser und blicken in Richtung des Meeres. Auch die Priesterinnen (es sind mehrere) stehen nackt im Wasser, dem Meer am nächsten. Die Priesterinnen stimmen einen Gesang an, tauchen gemeinsam die gewölbten Hände ins Wasser und schöpfen Wasser, das sie über ihren Kopf laufen lassen. Dies wiederholen sie mehrmals, dann beginnen sie sich zu waschen, noch immer singend.
Alle anderen machen es ihnen nach und ihr werdet angestoßen und mit Gesten aufgefordert es ebenso zu machen.
Als der Gesang endet steigen sie aus dem Wasser, nehmen ihre Kleidung und ziehen sich an.
Das sie nass sind kümmert sie dabei offensichtlich nicht. In der Sonne trocknen sie auch schnell.

Nun beginnt der Tag. Ihr könnt weiterreisen oder auch noch etwas bleiben.

Eine Begegnung mit den Tihungesi kann aber auch ganz anders ablaufen. Ihre Krieger und Kriegerinnen überfallen die Gruppe und betäuben sie mit vergifteten Pfeilen und Messern.

Ihr erwacht in einem Käfig auf dem nackten Boden. Um euch herum befinden sich Stäbe, die fest im Boden verankert sind. Nach oben sind die Stäbe gebogen, so dass sie eine Kuppel über euch bilden. An den Stangen hängen Kalebasen, in denen ihr sauberes Süßwasser findet.

Eure Waffen und auch euer sonstiger gesamter Besitz sind verschwunden. Ihr tragt nur helle Tücher um eure Hüften, die wenn ihr aufsteht etwa bis zu euren Knien reichen, und um eure Fußgelenke geschlossene Reifen aus Holz, von denen ihr nicht sagen könnt, wie man sie öffnet. Sie haben keine offene oder auch nur geleimte Stelle.
Zwei junge Mädchen hocken noch mit euch in dem Käfig. Sie tragen die gleichen hellen Tücher um ihre Hüften und haben wie ihr geschlossene Reifen aus Holz um ihre Fußgelenke. Lethargisch vor sich hin schauend hocken sie in einer Ecke des Käfigs.
Durch die Stangen des Käfigs könnt ihre den Urwald sehen. Grüne Ranken, Farne und Blätter bilden eine Wand zwischen den breiten Urwaldbäumen. Nur ein Weg führt aus diesem dichten Wald hinaus.
Ein kräftiger Mann und eine ebenso kräftig wirkende Frau mit Speer in Lendenschurzen und Hemden aus Leder stehen in der Lichtung, offensichtlich als Wachen, beachten euch aber nicht.
Etwas abseits steht eine Hütte. Sie ist rund gebaut, mit Wänden aus Bambus und einem Dach aus Palmenblättern. Hin und wieder gehen die Wachen in die Hütte hinein.

Weder die Wachen noch die beiden Mädchen bei euch reagieren auf eure Versuche Kontakt aufzunehmen. Es wird euch allerdings dreimal am Tag Nahrung in den Käfig gereicht: Fisch und Yamswurzeln, nur minimal zubereitet, also erhitzt aber in seiner ursprünglichen Form, dazu Früchte und sehr interessant und gut schmeckende Soßen. Und auch das Wasser wird ständig aufgefüllt.

Im zweiten Fall hängt es an den Fähigkeiten der Gruppe sich aus dieser Lage zu befreien, wie lange sie als Gefangene der Tihungesi in dem Käfig hocken, und ob sich eventuell eine Opferzeremonie anschließt. Und auch in diesem Fall wird niemand eine andere Sprache sprechen, als Tihungesi.

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Tihuns Küste / Die zweite Braut

Unterwegs in Elinos

Die Gefährten


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