Zeit ist die vierte große Kraft, welche den Beginn vervollständigt: Leben, Frucht, Kern und Zeit sind die Urkräfte, aus ihnen wächst alles andere. Zeit ist die Kraft welche Veränderung ermöglicht. Erst wenn Zeit zurück wirkt auf Leben kann aus Leben Genesis werden, erst dann kann sich Leben entwickeln und verändern. Zeit ist die Urkraft, die das Sein, die Welt von einem reinen Ort zu einer Welt macht. Nur durch die Zeit kann sich Leben entwickeln und zu intelligentem Leben werden. Nur durch Zeit gibt es vorher und nachher, es gibt Unterschiede von eben zu jetzt, es gibt Veränderung und Entwicklung. Es kann Leben aus Leben entstehen. Nur aus Zeit konnten die Zeitalter entstehen, und das erste Zeitalter beginnt, als Leben auf Zeit und Zeit auf Leben trifft, und zu dem Sein die Zeit hinzukommt und so erst die Welt beginnt.
Zeit zu erreichen ist bei klarem Verstand nicht möglich, denn man muss sehen können, und nur wer über den Verstand hinaus geht kann die Zeit erkennen, wenn sie zu ihrem Ursprung kommt. Von hier nimmt alle Zeit ihren Anfang und hierher kehrt alle Zeit zurück. Hier ist der Ursprung von Zeit und Vision. Ihn zu erkennen ist kaum möglich. Er ist spürbar, wenn man ein Gespür hat für Zeit und Vision. Aber dieses Gespür geht über den Verstand hinaus – es widerspricht dem Verstand und je deutlicher das Gespür, desto undeutlicher der Verstand. Es ist die Gabe der Version, die der Gabe des Ratio entgegensteht, so dass die eine nur in Kraft sein kann, wenn die andere inaktiv ist.
Ein Strudel ist der Eingang zu Zeit. Er besteht aus Zeit, die sich um sich selbst dreht, ehe sie Zeit verlässt und in die Welt gelangt, als sanfter Zeitstrom. Wer sich ihm nähert, kann feststellen, wie die Zeit sich verändert, wie sie springt und hält und dann wieder fließt. Wer in ihm erfasst ist, hat keine konstante Zeit mehr. Hier gibt es keine lineare Zeit, es gibt nur noch das Chaos des Vorher und Nachher, indem alles zugleich Vergangen und Zukünftig, und doch nur Gegenwärtig ist. Wer dies übersteht, der wird nie wieder die Dinge sehen, wie er sie vorher sah.
Diesen Strudel zu durchdringen und sich nicht im Chaos entfesselter Zeit zu verlieren, erfordert einen besonderen Sinn für Visionen. Nur wer schon einen Teil des eigenen Verstandes aufgegeben hat und dafür die Gabe hat zu sehen, was anderen verborgen ist, kann zum Inneren vordringen, und in der Mitte des Strudels die Stille erreichen. Hier, in blauem Nebel, wo nur Ruhe ist und Friede, hier wohnt Zeit.
Die Zeit fließt ständig, und das Auge der Zeit strahlt aus und sieht alles. Was sie erblickt wird zur Zeit, welche die Welt umkreist, um nie zu enden und nie zu beginnen, als ewige Zeit. Nur wer verborgen ist vor Zeit, und sie doch sieht. Wessen Geist empfänglich ist für das blaue Auge in der Stille des Sturms, kann Zeits Botschaft erfassen und wieder gehen, ohne zu zerfließen zu Zeit.
Nie konnte mehr von Zeit berichtet werden, als dass es ein Auge im Sturm ist, ein großes, blaues, strahlendes Auge aus dem Wind und Wasser fließen um in die Welt zu gehen als Fluss und Zeit. Nie konnte jemand, der Zeit sah, klare Worte fassen, die Zeit zu beschreiben, eher er Zeits Antlitz vergessen hatte.
Das Symbol von Zeit ist Wasser, die Farbe Blau und die Zahl 4.
Das Zeitnetz bildet die Zeit
und die Nornen sind der Zeit verbunden.
Zalar ist auf den Welten unterschiedlich verankert (die Liste ist nicht vollständig): Midgard: nördlicher Pazifik, Duat: Heket, Norit: Wíhiyayedan, Mictlan: im Meer, Angary: Mana auf Kaled